Wie weit wir im Leben kommen, hängt davon ab,
wie sensibel wir mit den Jungen umgehen,
wie mitfühlend mit den Alten, wie verständnissvoll
mit den Ehrgeizigen und wie tolerant mit den
Schwachen und Starken.
Denn irgendwann gehören wir alle einmal zu ihnen.
(George Carver)

Die Geschichte des Alten­pflege­heimes in Schweikershain

Das Altenpflegeheim Schweikershain war vor 1945 ein Rittergut derer Nostitz von Wallwitz. Das Rittergut wurde zum Ende des 2. Weltkrieges im Zuge der Bodenreform enteignet. Zuerst dienten die Gebäude mehrere Jahre wohnungslosen Familien und Umsiedlern als Unterkunft.

Bis März 1949 richtete die Abteilung Gesundheits- und Sozialwesen des Kreises Döbeln ein Tuberkulose-Kurheim (Tbk) ein.

Dazu waren umfangreiche Baumaßnahmen notwendig. Im März 1949 zogen bereits erste Tbk-Kranke ein. Die Bauarbeiten zogen sich jedoch bis in das Jahr 1950 hin. Bis Ende 1959 diente das Haus ausschließlich für die Genesung Tbk-Kranker.

In der ersten Hälfte des Jahres 1959 herrschte im damaligen Kreisgebiet Rochlitz eine Hepatitis-Epidemie. Da die Krankenhausbetten nicht ausreichten, um die Isolation der Erkrankten zu gewährlietsen, wurde ein Teil des Tbk-Heimes vorübergehend als Isolierstation genutzt.

Durch die Verbesserung des Lebensstandards und der Überwindung der Kriegsfolgen erkrankten immer weniger Menschen an Tbk. So wurde ab Oktober 1959 schrittweise begonnen, das Tbk-Kurheim in ein Pflegeheim umszustrukturieren. Dies war auch notwendig geworden, da es immer mehr alte gebrechliche Menschen im damaligen Kreisgebiet gab, die versorgt werden mussten.

Bis 1969 entstanden 125 Pflegeheimplätze.

Die Arbeit des Pflegepersonals war sehr schwer. Neben der Pflege der gebrechlichen Menschen musste die Wäsche gewaschen und die Zimmer gereinigt werden. Es gab nur kaltes Wasser auf dem Flur, so dass die Schwestern erst Wasser kochen mussten, um die Menschen zu waschen.

Bis 1989 wurde das Heim wenig umgebaut.

Mit der geschichtlichen Wende wurde das Pflegeheim Eigenbetrieb des Landkreises.

Auf Grund der Erfordernisse der Heimmindestbauverordnung mussten einige Änderungen an den Räumen vorgenommen werden.

So wurde ein Aufzug eingebaut, Gemeinschaftstoiletten und Pflegebäder wurden geschaffen, Waschbecken wurden in den Bewohnerzimmern eingebaut. Außerdem wurde der Mehrzwecksaal, der als Speisesaal diente völlig neu saniert. Da dieser Saal früher als Kuhstall diente, enthielt er ein Kreuzgewölbe, welches sich jedoch im Laufe der Jahre so gesenkt hatte, dass es eine Gefahr darstellte und entfernt werden musste.

Die Anforderungen der Heimmindestbauverordnung veränderten sich seit 1989 stark. Bis zum Jahr 2003 wurden die Pflegeheimplätze in unserer Einrichtung auf 67 reduziert. In den umliegenden Städten wurden neue Pflegeheime mit sehr guten Komfort gebaut.

Um konkurrenzfähig zu bleiben, den Anforderungen der Gesetze gerecht zu werden und vor allem, den pflegebedürftigen Bewohnern unserer Einrichtung ein angenehmes Wohnen und den Mitarbeitern bessere Arbeitsbedingungen zu schaffen, wurde 2002 ein umfangreicher Umbau der Einrichtung in Angriff genommen. Seitens der Bundes- und Landesregierung konnten Fördermittel bereit gestellt werden.

Begonnen wurde mit der Sanierung des Südflügels im März 2003. Da dieser Teil des Heimes bisher am schlechtesten ausgestattet war, wurde er komplett entkernt und saniert. Dazu mussten die 25 Bewohner des Flügels in einem anderen Gebäude untergebracht werden, welches sich auf dem Gelände des Landratsamtes Mittweida befand. Innerhalb eines Jahres wurde der Flügel kopmlett saniert. Es entstanden sehr wohnliche eingerichtete Einzel- und Doppelzimmer, die über eine separate Dusche, Toilette und WC verfügen.

Im gleichen Atemzug entstand ein Anbau, in welchem die neue Küche untergebracht ist. Das Dach des Anbaus wird als große Dachterrasse genutzt, auf welcher die Bewohner in der warmen Jahreszeit sitzen können.

Im März 2004 konnten die 25 Bewohner ihre neuen Zimmer beziehen.

Um auch für die Bewohner des Westflügels die gleichen Annehmlichkeiten zu schaffen, wurde hier mit der Sanierung im August 2005 begonnen. Da hier bereits früher einige Umbauten vollzogen wurden, war der Sanierungsaufwand nicht ganz so umfangreich.

Auch bei der Sanierung mussten 12 Bewohner in ein anderes Haus gebracht werden. Hierbei diente die neu entstandene Kurzzeitpflege in Frankenberg als Unterkunft. Kurz vor Weihnachten 2005 konnten dann diese Bewohner wieder in ihre neu sanierten Zimmer im Altenpflegeheim Schweikershain einziehen.

Seitdem pflegen und betreuen die Pflegekräfte 64 Bewohner in allen Pflegegraden rund um die Uhr.

Im Zuge der Reduzierung der Eigenbetriebe des Landkreises wurde unsere Einrichtung zum 01.01.2004 als Eigenbetrieb aufgelöst und es entstand eine gemeinnützige GmbH, deren Gesellschafter die Landkreis Mittweida Krankenhaus gGmbH ist. Aus dieser Konstellation heraus ist es den beiden Firmen möglich, Synergieeffekte auszunutzen. Um die Tätigkeitsfelder unserer Gesellschaft weiter auszubauen, beschloss der Aufsichtsrat und die Gesellschafterversammlung die Errichtung einer Kurzzeitpflege in den Räumen des Krankenhauses in Frankenberg. Dazu wurde zu Beginn des Jahres 2005 eine Station umgebaut. Es entstanden 5 Doppelzimmer und 2 Einzelzimmer, die hier bis Ende 2013 zur Kurzzeitpflege dienten.

Um dem stets wachsenden Bedarf an Kurzzeitpflegeplätzen gerecht zu werden, wurde im Juli 2015 eine neue Kurzzeitpflegeeinrichtung mit 20 Plätzen am ehemaligen Krankenhausstandort Rochlitz eröffnet.